Vielen Dank an die Radaktion des fotoMAGAZINs die mir die Möglichkeit gab diesen Test durchzuführen!

Der Link zum Test: Rollei Compact Traveler No.1 Carbon Stativ

Für meine Ausflüge durch Stadt, Feld und Wald hat das Stativ sicherlich seine Berechtigung:
mit nur 980 g (inklusive Kugelkopf) und 33 cm Packmaß ist es sehr leicht und erstaunlich kompakt, mit dem mitgelieferten Gurt und wasserabweisender Hülle sehr praktisch und bequem über die Schulter oder am Rücken zu tragen. Voll ausgezogen erreicht es bis zu 142 cm, damit kann ich auf Augenhöhe fotografieren.

Als ich das Stativ aus dem Verpackungskarton herausholte, kam es mir so klein wegen seiner Minigröße und des Federgewichtes vor, dass es kaum ernst zu nehmen war. Könnte das Stativ wirklich meinen fotografischen Ansprüchen standhalten? Das durfte ich an meinen Fotoausflügen während der Testphase herausfinden.

Getestet habe ich das Stativ mit der Canon 60D mit den Objektiven 18-200 mm und 70-200 mm (zusammen ca.1.5 Kg) für Zeitraffer Aufnahmen, Fuji X-Pro1 für Videos und Sony7R mit 24-70 mm und 16-35 mm (ca. 800 Gr.) für Fotoaufnahmen.

Die Stativbeine lassen sich um 180° klappen nicht nur für den Transport, in dieser Kopf-unten Position konnte ich auch Bodenaufnahmen von Pflanzen durchführen. Desweiterem verfügen sie über 4 ausziehbare Segmente die mehr Flexibilität beim Einstellen des Statives auf den unebenen Böden bieten.

 

Anmerkungen

zur Ausstattung:

_nur eine Libelle vorhanden:  sowohl für vertikale Aufnahmen, wenn man die Schnellwechselplatte quer am Kameraboden anlegt (unbequem die Klemme festzuziehen), als auch für senkrechte nach unten/oben Aufnahmen;

_keine Libelle für übliche horizontale Aufnahmen am Kugelkopf vorhanden; mein Tipp wäre, die interne Wasserwaage der Kamera zu benutzen;

_in der Kopf-unten Position für Bodenaufnahmen keine Einrast-Winkeleinstellung von Beinen möglich wie es in der üblichen Kopf-oben Position der Fall ist. Hier gibt es 3 Einrast-Winkeleinstellungen – was ich echt toll finde! Dadurch kann man nicht nur die Höhe variieren, sondern auch die Stabilität erhöhen indem man die Beine auf dem zweiten oder dritten Spreizwinkel (Einrast-Winkel) einstellt;

_ beim Aufbau zum Tripod bzw. Einbeinstativ  muss man die Schraube auf der Mittelsäule bzw. dem Stativbein einschrauben: dabei ist die Begrenzung des Eindringens (Sackloch) im Stativbein zu tief. Das ist ungünstig, wenn die Grundplatte, wie in der Bedienungsanleitung dargestellt, mit drauf montiert wird. Das herausragende Teil der Schraube reicht nicht aus, um den Kugelkopf richtig zu montieren. Daher ist Übung  und Aufmerksamkeit gefragt- das obere Ende der Schraube sollte ausreichend hoch herausragen, damit der Kugelkopf stabil aufgeschraubt werden kann.

Lasse ich die Grundplatte mit Mutter weg, ist das herausragende Teil der Schraube für den Kugelkopf ausreichend. Meine Empfehlung wäre, die Schraube sollte etwas länger sein, um beide Optionen zu haben.

In der Mittelsäule ist keine Begrenzung in der Eindringtiefe der Schraube (durchgehendes Loch). Es besteht das Risiko, die Schraube zu tief reinzudrehen, die man evtl. nicht mehr rausbekommt.

zur Stabilität:

_bei der komplett ausgefahrenen Mittelsäule wird die Stabilität des Statives beeinträchtigt, vor allem beim Wind schüttelt es kräftig, was zu erwarten war, bei der extremen Leichtigkeit des Statives. In diesem Fall hatte ich zusätzliches Gewicht an den dafür vorgesehenen Hacken angebracht,  und es wurde stabiler. Meine Empfehlung wäre außerdem noch, einen Fernauslöser und/oder Selbstauslöser zu benutzen um zusätzliche Vibrationen an der Kamera zu vermeiden;

Abgesehen von dieser Situation aber, bin ich mit der Stabilität des Statives sehr zufrieden. Das Gewicht meines Equipments, ca. 2 Kg, hat es problemlos getragen.

zur Handhabung:

Die 4 Beinsegmente sind nicht von selbst ausfahrbar- man muss sie einzeln ausziehen. Mit etwas Übung kann man alle 4 gummieren Verschraubungen des jeweiligen Beines mit einem Hand Dreh lösen, bzw. nach dem einziehen fixieren.  Am Ende meiner Test Phase ist mir ein Gummiring wegen so vielen Drehbemühungen abgerutscht! Wahrscheinlich habe ich sie sicherheitshalber viel zu fest gedreht, dies wäre nicht nötig gewesen, sie halten richtig fest auch mit weniger Drehkraft.

zum Kugelkopf:

Die Kugelkopf-Arretierung  lässt sich einfach mit einer Hand bedienen, während die andere Hand die Kamera hält. Das Haltevermögen des Kugelkopfes ist sehr gut. Mit einem Gewicht von ca. 2 Kg meiner Kameraausrüstung hält der Kugelkopf in jeder Position fest. Öfters  verwende ich die Panorama Funktion, nicht nur für Panorama Fotografie, sondern um an die gewünschten Ausschnitte leichter zu kommen.

 

Tipps

Nach dem Anziehen der Schraube an der Schnellwechselplatte am Kameraboden mit einer Münze nachziehen- wird deutlich fester!

Nicht zu unterschätzen wäre die Bedeutung der bodengerechten Anwendung von den Beinendkappen/Spikes, davon hängt erheblich die Stabilität des Statives ab! Gummikappen für harte Böden ansetzen, Spikes fürs Gelände.

 

Wünsche

An der Ausstattung fehlt mir zum einen eine horizontale Libelle an der Schnellwechselplatte-Klemme, zum anderen eine Halterung an der Mittelsäule/Stativschulter für den Intervall Auslöser der durch das Kabel mit der Kamera verbunden ist. Dies wäre sehr hilfreich für die längeren Intervallaufnahmen.

Den Preis von 229,99 € für dieses hochwertige Stativ ist absolut in Ordnung.

 

Fazit

Das Stativ wurde Teil meiner Fotoausrüstung für alltägliche Fotoausflüge. Ich nehme es immer sehr gerne mit.